Der
kleine Laden
Erinnern Sie sich an den Tante-Emma-Laden um die Ecke?
Den Konsum, die kleine Konditorei oder den Plattenladen?
Gab es Handwerksmanufakturen und -geschäfte bei Ihnen?
Standen Sie eines Tages vor verschlossener Tür ihrer Stammbäckerei?
Wir, Richard und Florian, haben uns gefragt, ob und wo es noch kleine, urige, traditionsreiche Geschäfte in Berlin gibt und haben vier gefunden und besucht.Vier unterschiedliche Menschen haben uns unsere Fragen beantwortet und uns Geschichten aus ihrem Arbeitsalltag erzählt. Interessiert hat uns, welche Thematiken die Menschen in ihren Unternehmen beschäftigen. Wie nehmen sie das Umfeld und die Veränderungen der letzten Jahre dort wahr. Auch der Umgang und die Auswirkungen von Corona haben uns interessiert.
Besucht haben wir Peter Patzek alias Platten Pedro. Peter Patzek sitzt seit 1953 vor seinem Laden und hat neben vielen Schallplatten auch viele Geschichten auf Lager.
Peter Patzek vor seinem Plattenladen in Charlottenburg
Die älteste Apotheke Berlins, die MediosApotheke Hackescher Markt, wird seit 2014 von Svenja Suhrmüller geleitet. Neben dem Medikamentenverkauf ist hier auch Seelsorge ein wichtiges Merkmal.
Die MediosApotheke am Hackeschen Markt
In den Hackeschen Höfen befindet sich die einzige Uhrenmanufaktur Berlins. Askania wurde 1871 von Carl Bamberg gegründet und hat neben Uhren auch weitere Messinstrumente für Flugzeuge gebaut. Der Erfolg ging nach dem zweiten Weltkrieg ein. 2004 hat Leonhard R. Müller mit weiteren Personen die Rechte am Namen Askania gekauft und sich auf den Ursprung besonnen. Timo Gloxin, Verkaufsleiter der Filiale in den Hackeschen Höfen hat uns in die Geschichte eingeführt.
Timo Gloxin in den Türen der Askaniafiliale in den Hackeschen Höfen
Ebenfalls in den Hackeschen Höfen befindet sich eine Filiale der Konfiserie Sawade. Geführt von Sabine Link gibt es hier seit 1880 Pralinen und Trüffel der feinsten Art. Man munkelt, dass der Name von Madame Savadé, der Nachbarin von Gründer Ladislaus Ziemkiewicz stammt.
Sabine Link, die Pralinenfachfrau der Hackeschen Höfe
Nachdem wir all die Interviews geführt haben, haben wir uns ein Wochenende lang mit drei Menschen, Michalina, Lucas und Rick, getroffen und das Material ausgewertet. Auf Grundlage der Informationen, haben wir uns die Fragen gestellt, wie unser Verhalten die Existenz und das Angebot von entsprechenden Läden beeinflusst. Wir haben über verschiedene Aspekte gesprochen, unter anderem: Konsumverhalten, Qualität und Herkunft, Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Gentrifizierung und vieles mehr. Abschließend haben wir gemeinsam Szenen aus den Interviews entwickelt und gefilmt. Am Ende des Wochenendes hatten wir viel Material, welches Richard in einen Dokumentarfilm geschnitten hat.
Lucas, Michalina und Rick (v.l.) bei der Szenenentwicklung
Unser Dokumentarfilm